»Tag, Tod!« - Schnitter-Septett (VII/VII)

Liebe, ja allerliebste Leser allesamt, nun da der September soeben beendet ist, beenden wir hier das Schnitter-Septett mit dem finalen Sonett, das den Titel »Septembersonne« trägt. Längst schon gibt es dazu ja ein Filmchen (das hier zu sehen ist), aber die Bilder lenken immer auch etwas vom Text ab, sodass man diesem hier, wenn man denn möchte, die volle Aufmerksam entgegenbringen kann. - Wäre beizeiten ein Gedicht (vielleicht ebenso ein Sonett) denkbar, in dem der Tod einmal doch nicht die Oberhand behält, in dem das Lyrische Ich gegen ihn gewinnt? Wir werden sehen.

Septembersonne

Später Sommer gegen Herbstschattieren:

So septembersonnengolden quollen

in ein Früher-dunkel-werden-Wollen

wacker wärmlich letzte Tagesschlieren.

Froh war ich und doch auch etwas traurig,

dort auf meiner Bank in meinem Garten,

zwischen sommergrünen Pflanzenarten:

Kahlheitsschwanen keimte winterschaurig.

Und dann saß er da an meiner Seite,

unsichtbar, doch mehr als nur zu ahnen,

wollte, mein' ich, dass ich ihn begleite.

Letztes Blitzen in den Nervenbahnen,

als er mich vom Körper sacht befreite.

Oben wehten kleine Wolkenfahnen.

[PF]

Bis die Tage!

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