»Tag, Tod!« - Schnitter-Septett (III/VII)

III. Erstunken

Wann wusch ich mich zuletzt? Gerümpfter Zinken,

weil's nämlich plötzlich nach Verwesung müffte,

ein wahres Pesten jauchte durch die Lüfte.

Kann, wer lebendig ist, denn je so stinken?

Da löste sich das Rätsel anders auf,

denn hinter mir, bei meiner Schulter stand,

die Sense fest in einer Knochenhand,

der Tod und stank in meinen Lebenslauf!

»Bevor ich in das Gras gleich beißen muss,

verrat mir eines, fahler Knochenmann:

Wie kann man ohne Fleisch so übel riechen?«

»So wenig, wie ich etwa scheißen muss,

herrscht Miefzwang mir. Mir kommt's auf Wirkung an:

Ich spiegle dir in Olfaktur dein Siechen!«

[PF]

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