Die üblen Sieben: Leviathan
- Peter Feler

- 28. Okt. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Mai 2024
Nun kommt zu Wort der Zuständige für Neid bzw. Missgunst (Invidia):
[Es folgt ein Rollengedicht! In keinem der Texte von Peter Feler ist der Sprecher bzw. die Stimme gleichzusetzen mit der Person des Autors; das formale bzw. lyrische Ich entspricht also ohnehin nie exakt dem realen Ich. Am deutlichsten gilt dies freilich für Rollengedichte, in denen das lyrische Ich zusätzlich die Rolle einer Figur übernimmt. Diese Figur ist hier ein Dämon, keinesfalls Peter Feler selbst.]
Leviathan spricht
Die Welt ist leider kein gerechter Ort.
Du kriegst mit Müh' die kleinen Scheißer satt,
malochst, wullackst und ackerst im Akkord,
dieweil ein andrer mehr, ja, alles hat.
Der erntet viel und hat selbst kaum gesät,
weil alles schon in seiner Wiege lag,
Besitz und Gunst und Attraktivität.
Du humpelst würdelos gen Sarkophag.
Na, schönen Dank, beschissen schiefe Welt,
die einige in hohen Status stellt
und unsereins um all das Gute prellt:
dort Könige, hier Bauern ohne Feld.
Oh, neide! Sag: Ich auch! – Nein, sag: Ich nur!
Des Andren Mollakkord sei Dir Dein Dur!
[PF]

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