top of page

Die üblen Sieben: Belphegor

  • Autorenbild: Peter Feler
    Peter Feler
  • 29. Okt. 2023
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Mai 2024

Nummero vier der sieben Hauptlaster also ist die Trägheit des Herzens, auch des Geistes (Acedia), die vollständige Nachlässigkeit und Antriebslosigkeit. Aber hören wir dazu doch den zuständigen Dämonen:


[Es folgt ein Rollengedicht! In keinem der Texte von Peter Feler ist der Sprecher bzw. die Stimme gleichzusetzen mit der Person des Autors; das formale bzw. lyrische Ich entspricht also ohnehin nie exakt dem realen Ich. Am deutlichsten gilt dies freilich für Rollengedichte, in denen das lyrische Ich zusätzlich die Rolle einer Figur übernimmt. Diese Figur ist hier ein Dämon, keinesfalls Peter Feler selbst.]


Belphegor spricht


Die Welt ist klein, das Leben ach so kurz.

Vom ersten Babyschrei zum letzten Hecheln:

Dir bleibt nicht mehr als einsam müdes Lächeln,

denn wisse, Mensch: Du bist im Wind ein Furz.


Und hast Du Dich erkannt als Nasenaas

des kalten, kargen, flauen, fahlen Alls,

lass ab von Fleiß und Ehrgeiz ebenfalls.

Aus Flatulenz entsteht kein Edelgas.


Und nix da »Sap're aude!« und so fort,

von wegen Mut und mündig und Verstand!

Das hat Immanuel nicht recht erkannt:

Allein der Nihilist spricht wahres Wort.


Entspanne also unten auf der Leiter

und streb' nicht immerzu nach oben weiter.



[PF]


ree

***




 
 
 

Kommentare


bottom of page