Die üblen Sieben: Beelzebub
- Peter Feler

- 1. Nov. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Mai 2024
Das dreckige Septett komplettiert nun Beelzebub, der Beelzebock und Herr der Fliegen, der die Unmäßigkeit, die maßlose Schwelgerei (Gula) repräsentiert. Die kann natürlich auch das Essen betreffen; wir wollen uns hier jedoch aufs Trinken und andere Mittelchen beschränken. Aus diesem Grund wird die Form des (italienischen) Sonetts einmalig umgedreht - à la Zugedröhnter, der umgefallen ist, koppheister geistert. Zudem muss die Sprache freilich doll-grell lallen. Und zum weiteren Zeichen der Schieflage setzen wir ausnahmsweise alles kursiv. - Beelzebubi, bitte sehr:
[Es folgt ein Rollengedicht! In keinem der Texte von Peter Feler ist der Sprecher bzw. die Stimme gleichzusetzen mit der Person des Autors; das formale bzw. lyrische Ich entspricht also ohnehin nie exakt dem realen Ich. Am deutlichsten gilt dies freilich für Rollengedichte, in denen das lyrische Ich zusätzlich die Rolle einer Figur übernimmt. Diese Figur ist hier ein Dämon, keinesfalls Peter Feler selbst.]
Beelzebub spricht
Dasz mannam Enne schterbm muss: Ich weiß.
Man lehb nur eima, unnas au nur kurt'z.
Memenno-mori-carpe-diem-Scheiß!
Im Ts'ziel geht’s ohnehin ins Nix – schüss: Sch'turz!
Gib Feuawasser. schmilz-ums-Herz-as-Eis!
Nix Daualauf – zack: hochoktane Sch'purts.
Nix Regeln, Riemen Bännigungsmoral:
schön fressen, knattern, feines Bacchanal!
Nix Maß un Midde, Ts'zügel, Dissiplien:
schön hoch ie Tassen, Metampff-fetamin!
Verrecken muss man aso sowieso;
n jeder Vorhang fällt, un ausie Show.
Plassier darum avor viel Rausch ong groh
und brenne, schtassu schwelen, licherloh!
[PF]

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